17PLUS

Das Projekt

Das Gesamtprojekt 17PLUS dient mit seinen auf einander aufbauenden Stufen dazu, jungen Menschen mit Schwierigkeiten an der Adoleszenzschwelle direkte, niedrigschwellige Unterstützung zu geben.

Das Ziel von 17PLUS ist, junge Menschen dabei zu unterstützen und zu begleiten, ihren Platz im Leben zu finden, sich (nach Problemen) in die Gesellschaft zu integrieren, selbstständig auf eigenen Beinen zu stehen.
Dies zum einen im Sinne einer Lebensperspektive, einer Vision, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellen. Zum anderen ganz praktisch, indem sie bei den ersten Schritten in ihr neues Leben unterstützt werden: Beispielsweise kann dieser Schritt ein Praktikum, eine neue Wohnung, eine Schuldner- oder eine Berufsberatung sein. Vielleicht ist es die Rückkehr auf die Schulbank, der Beginn einer Ausbildung oder ein (familiäres) Klärungsgespräch.

Als erster Ansprechpartner für sämtliche Probleme fungierend, erfolgt die Weitervermittlung an und gegebenenfalls Begleitung zum passenden Hilfs- und Beratungsangebot, welches ohne uns als „Türöffner“ nicht aufgesucht würde, d.h. wir helfen dabei kulturelle und Misstrauensbarrieren zu überwinden.

Die Zielgruppe

Die Zielgruppe sind junge Menschen (17-26 Jahre) beiderlei Geschlechts, mit und ohne Migrationshintergrund, aus armen oder reichen Verhältnissen, gebildet oder „bildungsfern“ aufgewachsen, welche in Familien, Unterkünften oder schon allein bzw. in Wohngemeinschaften leben.

Insbesondere zielt dieses Projekt auf junge Menschen, welche die „übliche“ Jugendhilfe (aus verschiedenen Gründen) nicht in Anspruch nehmen oder aus dieser heraus fallen. Junge Menschen, die sich ausgegrenzt oder im Stich gelassen fühlen, auf sich beziehungsweise ihre „Peer Group“ zurückgeworfen sind, ohne einen Anknüpfungspunkt an „klassische“ Hilfeformen zu haben. Ohne Input von Außen dreht sich alles immer wieder um die selben Themen, bildet sich ein sich selbst verstärkendes System, dass ohne Unterbrechung in einer stetigen Abwärtsspirale mündet.

Die Überwindung der Grenzen der sozio-kulturellen Gruppe ist befreiend:
Statt im eigenen Saft zu schmoren, werden die jungen Menschen angeregt, über den Tellerrand hinaus zu sehen.

Unser Angebot

Wir bieten Hilfe bei Terminen, Telefonaten, Formularen und Anträgen, bei Fragen oder Problemen. Sei es bei Behörden (z.B. Sozial-/ Jugendamt, Familienkasse, Jobcenter / Arbeitsagentur, Einwohnermeldeamt / Ausländerbehörde, Polizei / Gericht), in Gesundheitsangelegenheiten (u.a. Ärzte, Krankenhaus, Kranken–/ Renten-/ Pflegekasse) oder im Bereich Schule / Ausbildung / Beruf. Das Projekt bietet Begleitung im Alltag, bei Gesprächen oder auch Unterstützung bei der Suche von Praktika und Ausbildungsplätzen.

Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Medienkompetenz, weil verstärkt die Problematik von Telefon-/ Internetverträgen, Onlinebestellung u.a. Schuldenfallen auftritt. Wo dies zur Aktivierung oder für die Persönlichkeitsentwicklung geboten erscheint, sind neben Gesprächen weitere mögliche Aktionsformen wie Theater, Klettern, Wandern, Musik etc. (vorzugsweise in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern) möglich.

Darüber hinaus ist es nach unserer Erfahrung häufig erforderlich, den jungen Menschen zunächst das System der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Niedersachsen und der jeweiligen Kommune (Stadt oder Landkreis) sowie von Gesetzen, Verordnungen und Regeln zu erläutern.
Dies bedeutet, ihnen insgesamt erst einmal und fortlaufend grundlegende Kenntnisse von Recht, Gesetzen und Gesellschaftsstrukturen sowie dabei insbesondere auch Rechten und Pflichten in den verschiedenen Bereichen zu vermitteln.

Das Leitbild des Projekts

Wir wollen den jungen Menschen nicht ihre Aufgaben abnehmen, sondern sie dabei begleiten und ihnen Sicherheit und Vertrauen anbieten. Deshalb ist Freiwilligkeit und aktive Mitarbeit unbedingt erforderlich.
Es findet keine Bespaßung statt.

Bildlich gesprochen bieten wir bei diesem Drahtseilakt nur das Sicherungsseil bzw. -netz. Von einer Seite auf die andere balancieren müssen die jungen Menschen selbst.
OK, zugegeben: Wahrscheinlich feuern wir sie dabei zusätzlich auch an und applaudieren am Ende, wenn es gelungen ist.


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